Fazit:
Ratiopharm Ulm gewinnt deutlich mit 79:64 gegen FC Bayern München und gleicht die Finalserie damit aus! Außerdem bleiben sie durch diesen Sieg in den Playoffs in der eigenen Halle weiterhin ungeschlagen. Ausschlaggebend war dabei ein überragendes drittes Viertel, bei dem für die Bayern offensiv überhaupt nichts ging. Mann des Spiels war definitiv Jallow, der sowohl in der Offensive als auch in Defensive den Ton angegeben hat und als echter Leader auftrat. Ansonsten gab es von gleich vier weiteren Spielern zweistellige Punkte. Die Gäste trafen aus der Distanz schwache 24% und verloren zudem 21 Mal den Ball. Feststeht nun aber auch, dass die Serie über mindestens vier Spiele gehen und es somit für Saraf und Essengue zur Terminkollision kommen wird. Da bei einem Finale die Kader beider Teams möglichst vollzählig sein sollten, kann man hier nur auf eine Teilnahme der beiden Youngster hoffen.

Die letzten Sequenzen sind jetzt eher ein Auslaufen mit einigen Rotationsspielern auf dem Feld. Einer davon ist Anigbata, der einen schönen Alley-Oop von Plummer reindunkt.

Santos blockt einen eigentlich verlorenen gegangenen Korb gegen White aus vollem Tempo überragend, doch die Schiedsrichter pfeifen zum Unverständnis aller Foul. Der Center lässt sich dennoch frenetisch von den eigenen Fans feiern.

Wieder gewinnt Ulm den Ball in der Defensive und wieder ist Jallow nach schnellem vertikalen Pass zur Stelle. Das dürfte es an dieser Stelle gewesen sein!

Saraf spielt einen hohen Lob in Richtung Korb zu Santos. Der Big tippt den einfach mit seinen Fingerspitzen durch den Ring. Auch er zeigt heute wieder eine starke Partie nach seinem schwachen ersten Spiel. Für die Bayern trifft Booker nach langer Zeit mit etwas Glück einen Distanzwurf.

Und das könnte der Anfang sein! Durch eine zweite Chance in der Offensive kommt Lučić frei zum Dreier und der Kapitän versenkt ihn. Aber auf der Gegenseite ist auch Jensen nach schönem Zuspiel von Saraf aus der Distanz erfolgreich. Das ist eine wichtige Antwort der Hausherren!

Da ist er doch! Saraf spielt trotz seiner weniger guten Leistung heute ohne jegliche Angst und geht energisch zum Korb. Dort zieht er das And-one und verwandelt den fälligen Freiwurf ebenso. Bei noch knapp sechs Minuten ist Ulm mit 14 Punkten in Front. Jetzt braucht es wohl eine plötzliche Dreierexplosion der Bayern.

Was ist denn mit Jallow los? Wieder stealt er die Kugel und wird dann mit Zug zum Korb von Napier gefoult, der nun bei vier persönlichen Fouls steht. Aber auch diesmal läuft es von der Freiwurflinie überhaupt nicht gut.

Die Halle bebt! Jallow gelingt der Steal und dann dunkt er die Kugel aber so richtig energisch durch den Ring. Er bleibt noch etwas hängen und reißt die Halle mit dieser Aktion vollends mit!

Taut der jetzt spät in der Partie auch noch auf? Nach schneller Ballbewegung schießt Essengue aus der rechten Ecke den Dreier durch die Reuse. Dann gibt es auf der Gegenseite den Steal und Jallow wird im Fastbreak gefoult. Er vergibt zwar beide Freiwürfe, doch der Offensivrebound ist bei den Hausherren, aber Saraf verliert den Ball, was zu Punkten von Booker führt.

Napier antizipiert das Foul von Hinton kurz hinter der Mittellinie und geht zum Wurf hoch. Dadurch darf er für drei Freiwürfe an die Linie und trifft davon zwei. Ist das der Beginn der Aufholjagd?

Fazit 3. Viertel:
Man mag es kaum aussprechen, aber Ulm gewinnt den dritten Abschnitt mit 21:7, doch muss eigentlich mit sich unzufrieden sein. Denn gegen Ende hatten sie unzählige Möglichkeiten, die Führung weiter auszubauen, nachdem die Bayern das ganze Viertel über völlig von der Rolle sind und alle ihre Würfe daneben setzen, sowie Turnover um Turnover verursachen. Dennoch geht Ulm hier mit einer zweistelligen Führung in den Schlussabschnitt und hat alle Schlüssel in der Hand!

Statt die Uhr herunterlaufen zu lassen, versucht es Essengue mit einem überhasteten schwierigen Abschluss. Dann will Weiler-Babb die Offensive antreiben, sammelt aber stattdessen gegen Santos sein viertes Foul. Den letzten Wurf des Viertels setzt Plummer von der Mittellinie beinahe noch durch die Reuse.

Die Hausherren vergeben Dreier um Dreier, schnappen sich doch immer wieder den Offensivrebound. Dann landet ein Fehlwurf jedoch bei den Bayern, die das Spiel mit einem Quarterback Pass schnell machen wollen, aber Jessup ist schon wieder hinten und verhindert den Gegenangriff.

Für die Bayern geht in dieser Phase in der Offensive überhaupt nichts, doch Ulm verpasst es, die Führung weiter auszubauen. Doch dann finden sie im Fastbreak Jessup auf der rechten Seite und der erhöht dann endlich! Wieder muss Herbert die Auszeit nehmen, denn sein Team begeht einen Turnover nach dem nächsten, was der Coach auch deutlich kritisiert.

Napier hängt drei Ulmern je ein Foul innerhalb weniger Sekunden an, doch seinen freien Dreier setzt er dann daneben. Dennoch ist es für sie gut, ins Bonus zu kommen.

Der Lauf geht weiter! Santos zeigt seine Playmaker Qualitäten und bedient den cuttenden Saraf, der die leichten Punkte besorgt. Dann verwirft White aus der linken Ecke und Jallow bringt in Transition die nächsten Punkte. Wow!

Santos legt nach Einwurf aus der Distanz nach! Dann vergeben die Bayern erneut und Jallow schickt das nächste Triple hinterher! Die Halle ist außer sich und Herbert nimmt die Auszeit.

Und dann gibt es den Fastbreak Dreier! Saraf schnappt sich einen Rebound und drückt dann richtig aufs Gas. Mit einem No Look Pass spielt er in die linke Ecke zu Jessup, der sich noch positionieren und dann per Dreier erhöhen kann.

Diesmal vergibt White von Draußen und Jessup zieht auf der anderen Seite entschlossen zum Korb. Dort ist zwar viel Traffic, doch er legt hoch über das Brett über alle Gegenspieler hinweg rein.

So startet man in die zweite Hälfte! Santos spielt aus dem Spin Move heraus einen Pass in die rechte Ecke zu Saraf, der trotz seiner durchwachsenen ersten Halbzeit kompromisslos abdrückt und versenkt. Auf der Gegenseite trifft White allerdings ebenfalls von Downtown.

Halbzeit:
Mit einer knappen 35:37 Pausenführung für Bayern München geht es in Ulm in die Kabine. Die Gäste starteten gut in die Partie, verloren dann aber etwas ihren offensiven Groove ließen die Ulmer so herankommen. Auch das zweite Viertel blieb eng, wobei sich die Hausherren früh im Viertel nach einem übergreifenden Partie die erste Führung des Spiels schnappten. Im Laufe des zweiten Viertels wechselte die Führung mehrfach und das darf man sich auch vom Rest des Spiels erhoffen!

Aus dem Feld geht gerade für beide Teams nichts und so lebt das Spiel in dieser Phase von der Freiwurflinie und vergebenen Würfen.

Das ist der erneute Ausgleich! Weidemann verteidigt überragend gegen Napier und erzwingt den Fehlwurf. Auf der Gegenseite dribbelt sich Jensen zum Korb und spielt dann im passenden Moment auf Santos, der aus kurzer Distanz ohne Bedrängnis zum Ausgleich einnetzt. Auszeit Bayern!

Weidemann zeigt erneut seine guten Hände und dann macht es Jallow wieder schnell. Die Dampflok ist in Transition schwer zu halten und so zieht er gegen Branković das Foul und trifft beide Versuche von der Freiwurflinie.

Beim dritten Offensivrebound in Folge muss es ja irgendwann Punkte geben. Obst wird dann nämlich in der linken Ecke freigespielt und lässt das nächste Triple regnen.

Jensen trifft den Dreier zur erneuten Führung! Saraf sammelt einen Offensivrebound ein und der Ball landet dann bei Jallow, der aus dem Post in die rechte Ecke zu Jensen spielt. Er lässt seinen Gegenspieler ins Leere springen und knallt den Dreier rein!

Der Altmeister geht ans Werk! Lučić postet Saraf auf und setzt dann zum Turnaround Jumper gegen Saraf mit Foul an. Der sitzt ebenso wie der anschließende Freiwurf zum Ausgleich.

Der viertelübergreifende 9:0 Lauf für die Hausherren zwingt Herbert zur ersten Auszeit! Wieder ist es Jallow, der diesmal nach schönem Pass von Jensen die nächsten Punkte erzählt. Die Halle ist voll mit dabei und der Bayern Coach wird jetzt die passenden Worte finden müssen, um den Bruch im Ulmer Spiel zu schaffen.

Per Korbleger nach energischem Drive besorgt Jallow die erste Führung der Partie für sein Team. Damit hat er übrigens jetzt schon mehr Zähler auf dem Konto als in Spiel eins.

Beide Teams lassen zu Beginn des zweiten Viertels einige Chancen liegen. Dann begeht Voigtmann beim Kampf um den Offensivrebound gegen Santos sein zweites Foul. Foulproblematiken könnten heute durchaus noch ein Thema werden.

Fazit 1. Viertel:
Bayern startet gut in die Partie und führt früh mit 2:9, doch dann kommt Ulm vor allem durch Jallow besser rein. Nach einem kurzen offensiven Loch sorgt Napier für gute Angriffe, doch ein heißlaufender Plummer verhindert einen großen Rückstand.

Wieder ist Plummer zur Stelle und versenkt von Draußen! Nach einem vergebenen Korbleger von Hollatz kommt Ulm noch nach vorne und Santos beendet das Viertel mit einem Dunk.

Aber Plummer antwortet! Mit einem kurzen Move verschafft er sich in der Isolation etwas Platz, was für den Distanzwurf über seinen Gegenspieler reicht. Auf der Gegenseite zieht Napier das And-one und hängt Essengue so sein zweites Foul an. Das Dreipunktspiel macht er im Anschluss komplett.

Erneut kommt Hollatz zu leicht zum Korb und bleibt da cool. Er bringt den Bayern gerade richtig gute Minuten von der Bank!

Plummer stealt den Ball von Napier und legt im Fastbreak für Hinton auf, der dann aber, verdächtig nach Schrittfehler aussehend, den Korbleger verlegt. Solche leichten Chancen sollte man gegen die Bayern lieber nicht vergeben.

Und dann lassen sie Giffey nach einem Einwurf völlig frei werfen. Das darf man in dieser Saison beim deutschen Nationalspieler auf gar keinen Fall machen.

Jessup wird an der Dreierlinie freigespielt. Dort täuscht er an, geht dann einige Schritte und verkürzt mit dem langen Zweier auf einen Punkt Rückstand. Nach dem starken Start sind die Bayern in der Offensive völlig neben sich und begehen leichtsinnige Fehler.

Wow was war das für ein Dunk! White bringt einen Offensivrebound per Tip-in Dunk energisch durch den Ring und nimmt dabei Jallow komplett aufs Poster.

Innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Angriffen sammelt Booker zwei Offensivfouls. Damit schwächen sich die Bayern nach guten Anfangsminuten selber etwas. Unterdessen trifft Saraf aus der Mitteldistanz, was ihm im Bezug auf das schwache Spiel eins Selbstvertrauen bringen wird.

Das könnte noch wichtig werden! Jallow wird mit ablaufender Wurfuhr eng verteidigt und setzt dann zum Verzweiflungsdreier an... und der sitzt! Damit gehen die ersten fünf Punkte der Hausherren allesamt auf das Konto vom Forward.

Jallow erzielt die ersten Punkte der Ulmer aus kurzer Distanz, doch es gibt die direkte Antwort aus der linken Ecke von Lučić und seinem zweiten Dreier.

Und Bayern macht weiter! White sammelt einen Offensivrebound und bedient dann das freie Geburtstagskind Lučić am Perimeter. Aus dem Zentrum lässt er den Distanzwurf fliegen und versenkt.

Obst fängt an, wie er in der letzten Woche aufgehört hat! Saraf vergibt aus der Mitteldistanz und der Rebound ist bei Weiler-Babb. Der findet Obst mit einem überragenden Pass in der rechten Ecke für den ersten Dreier der Partie!

Hoffnung sollte den Ulmern allerdings ihre Heimbilanz machen. Auch in den Playoffs blieben sie bisher vor dem eigenen Publikum ungeschlagen. Dies bedeutet zugleich, dass sie aus 16 Spielen 15 gewannen und im Dezember nur gegen Heidelberg mit 67:69 verloren.

Ein Blick auf die Statistiken zeigen ein klares Bild von der Partie. Die Ulmer trafen nur 23,5% aus der Distanz nur 33,3% ihrer Freiwurf. Das ist nicht genug, um beim ersten Tabellenplatz der regulären Saison zu gewinnen. Zusätzlich fing Andi Obst pünktlich zum Finale mit fünf von sieben Dreiern Feuer, nachdem er in den Serien zuvor eher weniger erfolgreich war. Neben dem deutschen Nationalspieler erzielte Napier ebenfalls 20 Punkte, acht davon halfen seinem Team beim 15:0 Lauf in der Schlussphase. Auf der Gegenseite zeigte nur Jessup Normalform, von Jallow, Saraf und Essengue muss heute mehr kommen.

Vor heimischer Kulisse haben die Bayern die Chance, sich den Matchball für Spiel drei im BMW Park schnappen! Die erste Partie in dieser Serie konnten die Münchner nämlich für sich entscheiden. Dabei war Ulm lange Zeit ebenbürtig, ehe sie in der Crunchtime durch einen Münchner 15:0 Lauf den Anschluss verloren.