Fazit:
Schluss in Lyon, Deutschland bezwingt Frankreich im Testspiel durchaus verdient mit 2:0. War die Pausenführung noch etwas glücklich, stand der zweite Abschnitt ganz im Zeichen der Deutschen. Wie in der ersten Hälfte stachen sie nach dem Seitenwechsel früh zu - Havertz vollendete eine Musiala-Vorarbeit. Anschließend blieb die Nagelsmann-Elf cool, wenngleich viele Wechsel den Spielfluss zunächst unterbrachen. Mit Beginn der Schlussphase waren es nacheinander Mittelstädt, Müller und Undav, die gute Möglichkeiten zum 3:0 hatten. Die Équipe Tricolore hingegen blieb in Halbzeit zwei blass. Lediglich Mittelstädts Beinahe-Eigentor kurz vor dem Abpfiff sorgte noch einmal richtig für Gefahr. Dank des starken Auftritts in den zweiten 45 Minuten ist der deutsche Sieg gerecht - am Dienstag wartet mit den Niederlanden der nächste große Gegner. Les Bleus empfangen in Marseille zeitgleich Chile.

In der Nachspielzeit drücken die Gastgeber noch einmal aufs Tempo. Am Ausgang des Spiels wird dies nichts mehr ändern.

Gefährlich: Mbappé flankt von links halbhoch in Richtung Elfmeterpunkt. Giroud setzt sich gegen Tah mit dem langen Bein durch, verfehlt den Kasten aber knapp.

Der dritte Debütant auf Seiten Deutschlands. Nach Mittelstädt und Undav darf auch Anton erstmals im schwarz-rot-goldenen Dress auflaufen.

Um ein Haar das Eigentor von Mittelstädt! Mbappé entwischt Kimmich auf der linken Außenbahn und flankt flach in die Mitte. Dort will Mittelstädt das Ding klären, trifft den Ball aber nicht richtig. So trudelt dieser in Richtung linkes Toreck, ter Stegen ist bereits geschlagen. Kurz vor der Linie rettet Rüdiger, indem er die Kugel an die Unterkante der Latte bugsiert. Kolo Muani setzt nach, dann steht Mbappé im Abseits. Kuriose Szene.

Nicht mehr viel deutet darauf hin, dass Frankreich noch einmal zurückkommt. Angesichts des zweiten Durchgangs ginge der Auswärtssieg auch vollkommen in Ordnung.

Bei der anschließenden Ecke drückt Füllkrug das Spielgerät aus fünf Metern drüber. Inzwischen hätte es hier auch gut und gerne 3:0 heißen können.

Wieder muss Samba ran - und zwar doppelt! Nach der abgewehrten Ecke pariert er zunächst gegen Müller aus 17 mittigen Metern. Führich macht jedoch weiter, seine Ablage befördert Undav aus 20 Metern aufs rechte untere Eck. Auch dort ist Samba mit einer Hand zur Stelle.

Samba! Tolle Tat der französischen Nummer zwei: Einen Mittelstädt-Schuss aus 14 Metern von der linken Seite entschärft Samba herausragend zur Ecke.

Etwas mehr als zehn Zeigerumdrehungen sind noch zu spielen. Viel scheint die Équipe Tricolore der nahenden Pleite nicht entgegenzusetzen haben.

Eine Viertelstunde vor Schluss gibt es den fünften Wechsel bei den Franzosen. Tchouaméni geht, Fofana kommt.

Gelbe Karte für Adrien Rabiot (Frankreich)
Rabiot bringt Mittelstädt taktisch zu Fall - Gelb.

Die ersten Wechsel bei den Deutschen. Führich und Müller übernehmen für Wirtz und Gündoğan.

Rechts im Strafraum bedient Musiala den ihn hinterlaufenden Kimmich. Dessen hohe Hereingabe auf den zweiten Pfosten nickt Havertz in die Mitte, dort findet er aber keinen Abnehmer.

Gelbe Karte für Kylian Mbappé (Frankreich)
Auch Mbappé sieht für seine Aktion den gelben Karton.

Gelbe Karte für Robert Andrich (Deutschland)
Andrich foult Mbappé, beschwert sich dann über das leichte Nachtreten des Topstars. Dafür sieht er Gelb.

Das Pressing der Hausherren wird aggressiver. Gleichzeitig eröffnen sich dadurch in ihrem Rücken Räume.

Im zweiten Abschnitt sind die Gäste das bessere Team. Abgesehen von Dembélés Schuss aus Minute 55 lässt sie wenig zu.

Vierwachwechsel von Deschamps: Koundé, Lucas Hernández, Zaire-Emery und Thuram haben vorzeitig Feierabend. Für sie betreten Clauss, Theo Hernández, Camavinga und Giroud das Feld.

Gelbe Karte für Julian Nagelsmann (Deutschland)
Erste Gelbe Karte - und das für einen Coach. Nagelsmann wird für wiederholtes Meckern verwarnt.

Die Gegenseite: Andrich probiert es aus etwas mehr als 20 Metern direkt - klar drüber.

Mittig vor der deutschen Box legt Thurman für Tchouaméni ab. Dessen flacher Rechtsschuss saust unten links vorbei.

Gute Aktion von Dembélé! Der ehemaliger Dortmunder lässt Mittelstädt rechts mit einem Haken nach innen ins Leere grätschen. Aus 20 Metern schlenzt er die Murmel knapp am langen Eck vorbei.

Die DFB-Truppe zeigt sich heute in der Chancenverwertung sehr effektiv. Mit diesem neuerlichen Rückschlag müssen die Blauen erst einmal umgehen.

Tooor für Deutschland, 0:2 durch Kai Havertz
Wenig später schlägt Deutschland zum 2:0 zu! Wirtz spielt einen tollen Steilpass vom linken Flügel in die Mitte zum durchstartenden Musiala. Der Youngster umkurvt den herauseilenden Samba, behält dann von der linken Torauslinie den Überblick. Seinen Flachpass ins Zentrum veredelt Haverts aus sieben Metern mühelos.

Fast der zweite schnelle Treffer: Havertz kommt links im Sechzehner aus rund 13 Metern zum Schuss. Mit links zielt er am langen Eck vorbei.

Die zweite Hälfte läuft, personelle Veränderungen gibt es nicht.

Halbzeitfazit:
Ohne Nachspielzeit geht es in die Kabinen, Deutschland führt mit 1:0 gegen Frankreich. Bereits nach acht Sekunden war es Wirtz, der nach Kroos' Anstoß die frühe Führung für die Gäste erzielte. Die waren es auch, die in den folgenden 15 Minuten die etwas bessere Mannschaft war, ohne allzu viel Gefahr auszustrahlen. Nach 20 Zeigerumdrehungen kamen les Bleus immer besser in Fahrt - so vergab Mbappé in Minute 25 die beste Gelegenheit für die Hausherren. Auch danach blieben sie am Drücker, oftmals fehlte jedoch der letzte Pass. Insgesamt ist die Führung für die Bundesadler durchaus glücklich, im zweiten Durchgang muss wieder ein Ganz hochgeschaltet werden. Bis gleich!

Bis zur Pause sind es noch rund drei Minuten. Frankreich nimmt das Tempo momentan etwas raus aus den eigenen Aktionen.

Wirtz legt aus Zentrale nach rechts raus zu Kimmich, dessen Direktversuch klar rechts vorbeisegelt. Keine Gefahr für Samba.

Ein Ausgleich wäre inzwischen nicht unverdient. Mbappé und Dembélé spielen Kimmich und Mittelstädt aktuell regelmäßig schwindlig.

Die DFB-Elf wackelt. Erst streicht eine Lucas-Hernández-Flanke von links durch den Strafraum, ohne einen Abnehmer zu finden. Kurz darauf landet der Ball rechts an der Sechzehnerkante bei Dembélé, der direkt auf ter Stegen schießt. Dann wird die Szene geklärt.

...der ruhende Ball bringt aber nichts ein.

Jetzt auch mal wieder Deutschland. Mit einem starken Steckpass über die halbrechte Angriffsspur passt Kimmich zu Musiala. Der Münchner zögert etwas zu lange mit seinem Schuss, holt aber immerhin eine Ecke heraus...

Aus dem linken Halbfeld schnibbelt Dembélé die Kugel an den zweiten Pfosten. Tchouaméni rutscht hinein, bugsiert sie so an den Fünfer, wo Havertz zur vermeintlichen Ecke klärt. Tatsächlich stand Tchouaméni jedoch im Abseits - gut gesehen vom Schiedsrichtergespann.

Seit knappen zehn Minuten sind die Bundesadler ausschließlich defensiv gefordert. Insbesondere die Außenverteidiger Mittelstädt und Kimmich offenbaren immer mal wieder Probleme.

Megachance Mbappé! Lucas Hernández wuselt sich über die linke Halbspur nach vorne, setzt dann den Mann von Paris Saint-Germain in Szene. Der dribbelt auf ter Stegen zu, scheitert aus kurzer Distanz und spitzem Winkel mit seinem Lupfer an ter Stegens schneller Reaktion.

Wieder Frankreich: Dembélé bringt von rechts einen Freistoß auf den zweiten Pfosten. Rabiot steigt sechs Meter vor dem Tor hoch, nickt das Rund jedoch drüber.

Die Équipte Tricolore wird druckvoller. Erst vernascht Dembélé rechts in der Box Mittelstädt, seine flache Hereingabe wird aber geklärt. Nur wenig später entwischt Dembélé erneut über den rechten Flügel. Diesmal findet er mit seiner hohen Flanke links im Sechzehnmeterraum Mbappé, dessen Spannstoß aus 14 Metern links daneben fliegt.

Ein erster Abschluss für les Bleus: Nach Vorarbeit von Koundé von rechts gelangt die Pille etwas glücklich zu Thuram. Dessen Linksschuss aus 18 Metern halbrechter Position rauscht klar drüber.

Insgesamt macht das einen guten Eindruck, was die Schwarz-Rot-Goldenen hier anbieten. Defensiv stehen sie stabil, offensiv setzen sie immer mal wieder Nadelstiche.

...Kroos' Freistoßflanke findet aber keinen Abnehmer.

Zaire-Emery verursacht einen Freistoß etwa 30 Meter zentral vor dem gegnerischen Tor...

Trotz des frühen Rückstands sind die Franzosen nicht gewillt, eine direkte Antwort zu liefern, zumindest in Sachen Pressing. Stattdessen versuchen sie es mit kontrolliertem Aufbauspiel.

Übrigens: Das schnellste Länderspieltor aller Zeiten ist Wirtz' Treffer nicht. Erst heute traf der Österreicher Baumgartner in der Slowakei nach sieben Sekunden - und damit eine Sekunde schneller als sein Bundesligakollege.

Überlinks geht es auf Seiten der Gäste schnell. Wirtz findet mit einer flachen Hereingabe am ersten Pfosten Musiala. Der kriegt jedoch keinen Dampf dahinter, Samba hat keine Schwierigkeiten.

Was für ein Auftakt für die DFB-Elf. Das Tor sollte ihr jetzt ordentlich Auftrieb geben. Viel besser kann ein Start ins neue Länderspieljahr schließlich nicht verlaufen.

Tooor für Deutschland, 0:1 durch Florian Wirtz
Was für ein Start - nach acht Sekunden geht Deutschland in Führung! Kroos führt den Anstoß direkt nach vorne zu Wirtz aus, der in der gegnerischen Hälfte viel zu viel Platz hat. Aus 20 Metern leicht halbrechter Position haut der Leverkusener die Pille humorlos links ins Eck.

Auf geht's.

Auf der anderen Seiten sieht die Bilanz der Équipe Tricolore um ein Vielfaches besser aus. Aus den letzten zehn Partien holte sie acht Siege, lediglich das Aufeinandertreffen mit Rudi Völler und den Deutschen ging verloren. Im letzten EM-Qualifikationsduell mit Griechenland, in dessen Vorfeld die Teilnahme an dem Turnier bereits feststand, kam sie zudem nur zu einem Unentschieden (2:2). Dennoch: Frankreich geht heute als Favorit in das prestigeträchtige Match.

Mitverantwortlich dafür sind die mauen Resultate, die Bundesadler in den letzten Monaten einfuhren. Schien nach dem Erfolg über Frankreich (2:1) unter Interimscoach Rudi Völler sowie dem Nagelsmannschen Debütsieg gegen die USA (3:1) alles wieder in Ordnung, holten sie die darauffolgenden Spiele wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Dem etwas ernüchternden Remis gegen Mexiko (2:2) folgten im November zwei Pleiten gegen die Türkei (2:3) und Österreich (0:2). Mit einem Sieg heute könnte immerhin ein neues Positivmoment geschaffen werden.

Umstrittenes Auswärtstrikot, dazu ab 2027 ein neuer Ausrüster und viele Fragezeichen mit Blick auf das Personal: In den letzten Wochen kamen Bundestrainer Julian Nagelsmann und sein Team nicht zur Ruhe. Dabei wäre es für die DFB-Elf durchaus wichtig, die Schlagzeilen ausschließlich auf das Geschehen auf dem Rasen konzentrieren zu können – und das am besten positiv. Die Atmosphäre vor der Heim-EM im Jahr 2024 gleicht nämlich nach wie vor nicht gerade einer Aufbruchstimmung.

Bei den Franzosen steht Samba zwischen den Pfosten, vor ihm formiert sich eine Viererkette aus Koundé, Pavard, Upamecano sowie Lucas Hernández. Das Mittelfeld bilden Zaire-Emery, Tchouaméni und Rabiot. In der offensiven Dreierreihe wirbeln Dembélé, Thuram und Mbappé.

Schauen wir zunächst auf die Aufstellungen. Den Deutschen beginnt ter Stegen anstelle des verletzten Neuers im Kasten. Die Abwehrreihe besteht aus Kimmich, Tah, Rüdiger und Mittelstädt. Kroos und Andrich bilden die Doppelsechs, vor ihnen agieren Musiala, Gündoğan und Wirtz. Vorne drin stürmt Havertz.