Fazit:
Tore sind uns zum Auftakt der Klub-WM nicht vergönnt. Al Ahly und Inter Miami trennen sich im Eröffnungsspiel 0:0. Bis zur Pause war der Ägyptische Meister die bessere Mannschaft, besaß hervorragende Chancen, um in Führung zu gehen. Nach Wiederbeginn steigerte sich der MLS-Klub, zugleich bauten die Nordafrikaner ab. Das Team von José Riveiro konnte die guten Anlagen nicht über die gesamte Distanz in die Waagschale werfen. Inter verzeichnete insgesamt etwas mehr Ballbesitz, wirkte nach der Pause etwas zielstrebiger. Doch es gab immer wieder Phasen, in denen sich beiderseits überhaupt nichts tat. Dennoch war bis zum Schluss der Wille zu erkennen, etwas bewegen und ein Tor erzielen zu wollen. Gelungen ist es vor 60.927 Zuschauern im Hard Rock Stadium von Miami Gardens keinem der beiden Teams.

Luis Suárez tritt eine Ecke von links. Mohamed El Shenawy schätzt die Hereingabe falsch ein, die von Maximiliano Falcón per Kopf verlängert wird. Der Keeper lenkt den Ball mit dem Schädel unfreiwillig knapp übers eigene Tor.

Messi an die Latte! Nach einer Ecke bekommt Lionel Messi auf der rechten Seite den Ball nochmals, zieht die Kugel von dort draußen mit dem linken Fuß in hohem Bogen aufs lange Eck. Mohamed El Shenawy muss alles aufbieten, streckt sich nach Kräften und bekommt die Finger tatsächlich entscheidend dran, lenkt das Ding an die Querlatte.

Aus dem Spiel heraus tut sich seit einer Viertelstunde gar nichts mehr. Da sind beide Mannschaften komplett harmlos, können sich überhaupt keine Torszenen mehr herausspielen.

Gelbe Karte für Luis Suárez (Inter Miami CF)
Wegen Meckerns holt sich Luis Suárez Gelb ab.

Gelbe Karte für Marwan Attia (Al Ahly SC)
Marwan Attia lässt Marcelo Weigandt über die Klinge springen und fängt sich die Verwarnung ein.

Al Ahly bläst zum letzten Aufbäumen, nimmt noch einmal Anlauf. Doch die Ägypter haben mehr als 20 Minuten nicht mehr versucht, aufs gegnerischen Tor zu schießen. Und daran ändert sich auch jetzt nichts.

Gelbe Karte für Sergio Busquets (Inter Miami CF)
Vor der Ausführung eine Ecke für Miami kommt es zu Rangeleien und Wortwechseln. Letztlich wird Sergio Busquets mit Gelb belangt.

Glanztat von El Shenawy! Links an der Grundlinie bringt Lionel Messi eine gefühlvolle Flanke an. Am Torraum schraubt sich Fafà Picault in die Höhe, köpft umso wuchtiger. Den Aufsetzer lenkt Mohamed El Shenawy mit einer Hand grandios über die Querlatte.

Al Ahly hat wieder zugelegt, womit sich die Partie sehr offen gestaltet. Allerdings gibt es beiderseits keine Durchschlagskraft mehr. Das Bemühen ist unübersehbar, doch so droht uns eine Nullnummer.

Fafà Picault hat übrigens zwischen 2015 und 2017 für St. Pauli 24 Pflichtspiele bestritten und dabei vier Tore erzielt.

Infolge der Ecke von Lionel Messi kommt Federico Redondo zum Kopfball. Die Kugel springt links am Gehäuse von Mohamed El Shenawy vorbei.

Plötzlich taucht Luis Suárez rechts im Sechzehner auf, feuert mit dem rechten Fuß. Im letzten Moment wirft sich Yasser Ibrahim dazwischen und klärt zur Ecke.

Inzwischen rollt der Ball wieder. Und dann klingt der Schmerz allmählich ab, Ahmed Koka kehrt zurück.

Tadeo Allende und Ahmed Koka prallen am Strafraum von Al Ahly zusammen. Bei Letztgenanntem sorgt das für Schmerzen. Der Linksverteidiger bleibt liegen, muss behandelt werden.

Kaum auf dem Platz, da setzt sich Hussein El Shahat mit einem Torschuss in Szene, bringt die Kugel auf die Kiste. Auch das ist einer für den Torwart - in dem Fall für Óscar Ustari. El Shahat ist übrigens mit 16 Einsätzen Rekordspieler der Klub-WM.

Jubel im Hard Rock Stadium! Lionel Messi schießt einen Freistoß aus halblinker Position mit dem linken Fuß. Der Ball zappelt im Netz, ist aber knapp am linken Pfosten vorbeigestrichen und hat die Maschen also von außen bewegt.

Inter spielt jetzt zielgerichteter nach vorn. Nun schaut das strukturierter aus. Und Al Ahly hat schon etwas den Faden verloren. Vor allem das Tempo, eine ihrer Stärken, bringen die Ägypter gar nicht mehr zur Geltung.

Lionel Messi bedient Marcelo Weigandt, der den Ball halbrechts in der Box annimmt und dann mit dem rechten Fuß abschließt. Der Schuss gerät aber zu hoch.

Auch auf der Gegenseite gibt es einen Distanzschuss. Den feuert Mohamed Ali Ben Romdhane ab. Óscar Ustari muss sich immerhin ins rechte Eck werfen, hält dann aber sicher.

In zentraler Position sucht Lionel Messi mit einem Haken nach der freien Schussbahn, zieht aus etwa 19 Metern mit dem linken Fuß ab. Mohamed El Shenawy fängt den Ball ohne große Mühe.

Inzwischen hat Al Ahly die Sache unter Kontrolle, hält ausgiebig den Ball in den eigenen Reihen. Die bekannte Zielstrebigkeit fehlt derzeit, aber die Nordafrikaner lauern nur auf Lücken.

Kurz darauf bekommt das Al Ahly im eigenen Sechzehner nicht konsequent geklärt. Der Ball fällt vor die Füße von Tadeo Allende, der aus kurzer Distanz am stark reagierenden Mohamed El Shenawy scheitert.

Lionel Messi zieht natürlich viel Aufmerksamkeit auf sich, spielt dann nach links zu Luis Suárez. Dessen scharfe Hereingabe kann Telasco Segovia vorn im Torraum nicht sauber verarbeiten.

Für den ersten Torschuss nach Wiederbeginn sorgt Trézéguet, der links im Sechzehner mit dem linken Fuß abzieht, das lange Eck allerdings klar verfehlt.

Während in der Startelf von Al Ahly acht Ägypter standen, sucht man einen US-Amerikaner bei Miami vergeblich. Die größte Fraktion stellten hier die Argentinier mit fünf Akteuren.

Der von einem Platzverweis gefährdete Tomás Avilés bleibt also in der Kabine. Ohne weitere personelle Veränderungen schickt dagegen José Riveiro seine Mannschaft in den zweiten Spielabschnitt.

Halbzeitfazit:
Noch sind keine Tore gefallen im Eröffnungsspiel der Klub-WM zwischen Al Ahly und Inter Miami. Sicherlich erlebten die Zuschauer im Hard Rock Stadium nicht das allerhöchste Niveau, an Unterhaltung fehlte es aber gewiss nicht. Der Ägyptische Meister traf sogar ins Tor, bekam den Treffer aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt. Zudem verschossen die Nordafrikaner einen Foulelfmeter. Aufgrund der klareren Spielidee und der größeren Zielstrebigkeit hätte sich Al Ahly als fußballerisch bessere Mannschaft eine Führung auch wegen der guten Chancen ohne Frage verdient. Inter wirkte limitiert, Lionel Messi konnte noch nicht so viele Akzente setzen. Luis Suárez hing dauerhaft in der Luft, war kaum ins Spiel eingebunden. Dennoch hatte Miami kurz vor der Pause eine richtig große Torchance.

Spektakuläre Rettungstat! Über ihre ersten zwei Ecken setzen sich die Männer von Javier Mascherano vorn fest. Lionel Messi gelangt links in der Box an den Ball, bringt diesen zum Tor, sucht Tadeo Allende. Mohamed El Shenawy ist bereits geschlagen, doch Wessam Abou Ali fliegt da durch den Torraum, rettet artistisch auf der Torlinie.

Elfmeter verschossen von Trézéguet, Al Ahly SC
Trézéguet verpasst dem Ball einen Kuss, legt ihn sich dann zurecht. Nach einem kurzen Abstoppen im Anlauf schießt der Stürmer aber zu unplatziert. Zudem ahnt Óscar Ustari die Seite, wirft sich nach links und pariert stark. Das Nachstolpern von Trézéguet ist dann auch kein Problem mehr für den Torwart.

Elfmeter für Al Ahly! Abermals gelangen die Ägypter in den Sechzehner. Dort kommt es offenbar zu einem Kontakt zwischen Telasco Segovia und Zizo. Letztgenannter geht zu Boden. Der Referee pfeift einen schmeichelhaften Elfmeter. Komplett falsch ist das allerdings nicht, weshalb von VAR-Seite kein Einspruch kommt.

Tomás Avilés fährt Zizo in die Parade, ist viel zu spät dran. Und der Mann hat schon Gelb. Über einen Platzverweis hätte sich der Argentinier nicht beschweren können, der Unparteiische lässt aber Gnade vor Recht ergehen, spricht eine eindringliche Ermahnung aus.

An Ballbesitz mangelt es Miami nicht, doch sehr viel weiß das US-Team damit nicht anzufangen. Al Ahly wirkt zielstrebiger, fußballerisch besser, bringt mehr Tempo rein.

Kopfball von Dari! Es folgt eine Ecke für die Ägypter von der rechten Seite. Am Torraum steigt Achraf Dari in die Höhe und köpft wuchtig. Doch auch hier kommt der Ball zu zentral. Dennoch muss Óscar Ustari schnell reagieren. Teamkollege Maximiliano Falcon schlägt die Kugel dann aus dem Torraum.

Den fälligen Freistoß für Al Ahly tritt Wessam Abou Ali, bringt den Ball aus mehr als 20 Minuten aufs Tor - allerdings zu zentral. Somit kann Óscar Ustari parieren.

Gelbe Karte für Federico Redondo (Inter Miami CF)
Wegen eines Fouls an Trézéguet sieht Federico Redondo Gelb.

Abseitstor für Al Ahly! Ein langer Ball fliegt in den freien Raum. Trotz einen kleinen Wacklers bekommt Wessam Abou Ali die Kugel unter Kontrolle, hat dann freie Banh. Mittig im Sechzehner überwindet der Angreifer Óscar Ustari und trifft ins Tor. Doch umgehend ertönt der Pfiff - aufgrund einer knappen Abseitsposition.

Aktuell ist Inter sehr ausgiebig am Ball, doch im Sturmzentrum findet man Luis Suárez noch überhaupt nicht.

Mit einer schönen Finte öffnet sich Lionel Messi mal einen Raum, spielt den Pass auf die linke Seite. Von dort kommt die Flanke dann nicht präzise genug. Erst aus dem Hintergrund kommt kurz darauf der Linksschuss von Ian Fray, der die Kiste deutlich verfehlt.

Gelbe Karte für Tomás Avilés (Inter Miami CF)
Erstmals greift Alireza Faghani zum gelben Karton. Den bekommt Tomás Avilés nach einem Foul an Zizo zu sehen.

Nun erarbeitet sich Al Ahly die erste Ecke dieser Partie. Zizo führt auf links kurz aus. In der Folge belagert man kurz den Sechzehner, ehe Trézéguet den Abschluss sucht, das Ziel aber deutlich verfehlt.

Eine Flanke von der rechten Seite legt Mohamed Ali Ben Romdhane aus der Luft kurz zu Hamdy Fathy ab. Dieser kommt in allerbester Position aus etwa neun Metern zum Abschluss. Der gerät nicht platziert genug.

Anschließend zieht Ruhe ein. Jetzt zeigen sich auch die Ägypter an Ballbesitz interessiert. Das geht recht behäbig vonstatten. Wenn dann mal steil gespielt werden soll, fehlt in dieser Phase die Genauigkeit.

Aus dem rechten Halbfeld tritt Lionel Messi einen Freistoß für Miami, verfehlt mit seinem Linksschuss den linken Torwinkel deutlich. Immerhin bedeutet das den ersten Torschuss von Inter in dieser Partie.

Emam Ashour sitzt auf dem Rasen. Der Offensivspieler scheint schwerer mitgenommen zu sein. Beinahe ist gar nicht zu erkennen, was ihm mehr Schmerzen bereitet - die körperlichen Beschwerden oder die Enttäuschung, hier so früh raus zu müssen.

Während Al Ahly weiter auf Tempo setzt, geht es Miami ruhiger an, bringt sich damit aber nicht recht voran. Lionel Messi kommt noch gar nicht zur Geltung.

Erneut gelangt der Ägyptische Meister in den Umschaltmoment. Trézéguet bedient halblinks im Strafraum Emam Ashour. Doch auch dieser kann in aussichtsreicher Position nicht genug aus der Szene machen. Abermals hat Keeper Óscar Ustari das bessere Ende.

Urplötzlich kommt Fahrt rein. Aus dem Mittelkreis spielt Emam Ashour steil und schickt Wessam Abou Ali in Richtung Sechzehner. Halblinks in der Box kommt der Stürmer frei zum Abschluss, verrenkt sich da etwas, um mit dem rechten Fuß aufs lange Eck schießen zu können. Das gelingt nicht gut genug. Óscar Ustari hält. Dann wird ohnehin auf Abseits entschieden.

Inter bemüht sich inzwischen, in adäquater Form dagegenzuhalten. Auch hier führt das nicht zu einer Ballaktion im gegnerischen Strafraum. Dann zieht allmählich etwas Ruhe ein. Man achtet mehr auf Ballkontrolle.

Forsch legen vor allem die Ägypter los, versuchen das Geschehen an sich zu reißen. Der temposcharfe Beginn führt allerdings noch nicht zu Torraumszenen.

Inter Miami spielt zum ersten Mal auf solch einer Bühne. Ohnehin gibt es den Klub erst seit 2018. Mit dem Leagues Cup 2023 feierte man den bislang einzigen Titel. In der Champions League, die seit 2023/2024 CONCACAF Champions Cup heißt, spielte Inter bislang zweimal mit, erreichte bei der letzten Ausgabe das Halbfinale. Aktuell ist Miami drei Partien ungeschlagen, gewann zuletzt zu Hause 4:2 gegen Montreal und 5:1 gegen Columbus und ist Dritter in der Eastern Conference der MLS.

Als Gegner haben wir einen waschechten Champions-League-Sieger und zwar aus Afrika. Al Ahly holte diesen Titel in den vergangenen vier Jahren dreimal – zuletzt 2024. Bei der jüngsten Austragung, die erst für die Klub-WM in vier Jahren ein Qualifikationskriterium sein wird, schied das Team aus der ägyptischen Hauptstadt Kairo im Halbfinale aus. Der Verein ist in der Heimat mit großen Abstand Rekordmeister und -pokalsieger. Und mit insgesamt zwölf Champions-League-Titeln ist man auch in ganz Afrika die Nummer eins. Somit war Al Ahly in den vergangenen Jahren auch Stammgast bei der Klub-WM, ist zum zehnten Mal dabei. Viermal wurde man dabei Dritter. Jüngst im Mai feierte man mal wieder die ägyptische Meisterschaft.

Aufmerksame Leser werden beim Mitzählen erkannt haben, dass wir so lediglich auf 31 Mannschaften kommen. In der Tat darf auch im neuen Format die Gastgebernation eine Mannschaft melden. Als punktbestes Team der vergangenen regulären MLS-Saison erhielt Inter Miami die Ehre an diesem Turnier teilzunehmen. Eine Arena in Florida gehört folglich auch zu den zwölf Spielorten. Allerdings rollt der Ball heute nicht im Chase Stadium in Fort Lauderdale, sondern im viel größeren Hard Rock Stadium in Miami Gardens.

Um die neu geschaffene Trophäe und den Titel des Klub-Weltmeisters spielen ab sofort 32 Mannschaften. Dabei sind die Qualifikationskriterien weit weniger durchschaubar. Die Champions aus den Konföderationen sind immer noch dabei, mit Ausnahme Ozeaniens (nur ein Startplatz) sogar die der letzten vier Jahre. Zusätzliche Startplätze werden über kontinentale Ranglisten, beruhend auf einer Vierjahreswertung der FIFA vergeben. Afrika, Asien und CONCACAF (Nord-, Mittelamerika und Karibik) stellen jeweils vier Teilnehmer, Südamerika sechs und Europa zwölf.

Als Klub-WM wurde der Wettbewerb erstmals im Jahr 2000 ausgespielt, löste den Weltpokal ab 2005 jährlich stattfindend ab. Über viele die Jahre handelte es sich um das Zusammentreffen der besten Mannschaften der sechs Konföderationen der FIFA. So kam man auf sechs Teams plus ein Verein aus dem Gastgeberland. Interessanterweise lebt das Konzept, die fünf Champions-League-Sieger und den Gewinner der Copa Libertadores gegeneinander spielen zu lassen weiter – und zwar seit 2024 als FIFA Intercontinental Cup. Dagegen wird die Klub-WM nun ganz neu und richtig groß aufgezogen.